Grün ist die Hoffnung, sagen wir. Grün steht wie keine andere Farbe für
die Lebendigkeit. Wir werden in den kommenden vier Tagen viel Grünes erleben. In der Farbenskala
der Regenbogenfarben steht grün in der Mitte. Grün tut den Augen gut. Grün
beruhigt. Wenn einer dem anderen nicht mehr grün ist, dann ist das schlimm.
Dann heißt das mehr oder weniger: Ich habe für dich keine Hoffnung mehr.
Vielleicht sogar: du bist für mich gestorben. Soweit sollten wir niemals gehen!
– Grün soll die Basis sein, auf der wir leben können. – Es ist Gottes Hoffnung
für uns.
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Jagst bei Ruchsen |
Wasser ist Leben, sagen wir. Alles Leben kommt aus
dem Wasser. Wie Lebensadern durchziehen Flüsse und Bäche unsere Landschaft.
Ohne Wasser können wir nicht leben. Wasser erfrischt. Wasser zerstört, wenn zu
viel Wasser kommt. Wasser erinnert an das Wasser der Taufe, dem Zeichen der
Rettung, dass Gott keinen Menschen verloren gibt, auch nicht in den Tiefen des
Lebens.
Die ersten Christen*innen werden in ihrer Umgebung „Leute des
neuen Weges“ genannt. Auch zu Abraham, dem Urvater des Glaubens, gehört das
Unterwegssein, ebenso wie zu den Heiligen drei Königen, die dem Stern folgen,
der sie zu dem verheißenen Gotteskind führt.
Bis heute hat sich das Weg-Motiv für das christliche Leben als prägend
erwiesen: unterwegs sein zu einem Ziel, das Gott gesetzt hat und das er
letztlich selber ist. Wer so unterwegs ist, konzentriert sich auf den Weg und
behält das Ziel im Auge. Unsere Tage beginnen und enden mit einem Morgen- und
Abendimpuls am Leuchter „Brennender Dornbusch“ in der Stadtkirche.
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Kirche, Leuchter |
Dann machen wir uns mit dem Rad auf den Weg.
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Karte |
Freitag, 2. August – Begrüßungsfahrt
Noch sind nicht alle in Möckmühl eingetroffen. Stefan, Christiane
M., Joachim, Alfred und ich sind schon da. Auch Hansl Hof ist zum ersten
Startfoto gekommen.
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Start am Freitag |
Eine erste Ausfahrt führt über Ruchsen durch das Hergstbachtal
nach Korb und Leibenstadt, hinauf auf die Höhe und über den Weiler Weigental
hinunter ins Kessachtal nach Unterkessach. Dort wartet schon Hansl Hof auf uns
und wir genießen in Hörchers Hofcafé Kaffee und Kuchen. Das Getreide dafür ist
aus hofeigenem Bio-Anbau. Frau Hörcher setzt sich zu uns und erzählt über die
Getreidesorten, vom Umbau von Hof und Scheune und Werden ihres Hofladens mit
Café.
Die Heimfahrt geht weiter durch das Kessachtal. Von Widdern, wo
die Kessach in die Jagst mündet sind es nur noch wenige Kilometer zurück nach
Möckmühl. Ca. 32 km und 230 hm
Samstag, 3. August – Ausfahrt ins Hohenloher
Land
Inzwischen sind auch Christiane W. und Jürgen
eingetroffen. Auch Markus Dörrmann aus dem Möckmühler Ortsteil Bittelbronn
fährt heute mit. Wir starten an der Stadtkirche und hoffen, dass der
Nieselregen bald aufhört.
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Start am Samstag |
Diese
Hoffnung sollte sich schnell erfüllen: Bereits nach wenigen Kilometern ist es
ab Züttlingen von oben trocken. Wir fahren auf die Höhe nach Ernstein und dann
hinunter ins Kochertal über Gochsen bis Neuenstadt.
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Marktplatz |
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Wir folgen wir dem Brettachtal über
Brettach, Langenbrettach, Weißlensburg, Bitzfeld bis Bretzffeld. Eine nahender
Regenschauer beschleunigt unsere Fahrt hoch in die Weinberge an den Verrenberg
und über die Ort Verrenberg hinunter nach Öhringen.
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In den Weinbergen auf dem Verrenberg |
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Hansl Hof erwartet uns schon an der
Kultura mit Verpflegung: „Es ist angerichtet!“ Bananen, Äpfel, Müsliriegel und
Getränke.
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Verpflegungspause in Öhringen |
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Auf dem Marktplatz in Öhringen ist
Mittagspause. Ein heftiger Regenguss kann uns unter dem Marktschirm nichts
anhaben.
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Marktplatz Öhringen |
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Die Rückfahrt geht durch das Ohrntal.
In Ohrnberg stoßen wir wieder auf den Kocher. Der Kochertalradweg führt hier
auf der ehemaligen Bahnstrecke.
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Ehemalige Bahnbrücke |
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In Kochersteinsberg biegen wir ab und
es geht nochmals bergauf über Lampoldhausen in den Hardthäuser Wald. Zurück in Möckmühl haben wir ca. 75 km und
etwas über 700 hm hinter uns. Nicht genug für Jo und Stefan, die sich am
Schlossberg noch etwas auf den Rädern austobten.
Neben Sonnenschein und einem Mix von
Wolken und blauem Himmel haben wir heute auch ein paar Regenschauer erlebt.
Jürgen meint: „Immer, wenn es regnete fand sich auch ein Unterschlupf.“ Dies
zählt neben dem Landschaftserleben auch zu den guten Erfahrungen dieses Tages.
Den Abend verbringen wir mit Stefan, Ute
und Jan Vachaja in ihrer Hofscheune. Sie bewirteten uns ausgezeichnet mit
Gegrilltem, Salaten und Getränken. Besonders freuten wir uns, dass Heinz zu uns
stieß.
Sonntag, 4. August
Heute
feiern wir einen Diakoniegottesdienst in der Stadtkirche: „Wohnen macht reich.
– Wohnen macht arm.“ Dabei ist wie im letzten Jahr André Sommer, der Leiter der
Diakonischen Bezirksstelle Neuenstadt. Auch seine Freundin Lena ist
mitgekommen.
Die
anschließende Sonntagsfahrt führt von der Jagst ins liebliche Taubertal.
In Jagsthausen stößt auch Klaus Aller zu uns, so dass wir heute 10 Fahrer*innen
sind. In Bieringen verlassen wir das Jagsttal und fahren im Erlenbachtal über Aschhausen
– Erlenbach – Oberndorf – Neustetten bis Assamstadt. Dort ist Hansl Hof
zuverlässig zur Stelle. Die Sonne scheint heute kräftig, und wir sind froh,
unsere Getränkeflaschen auffüllen zu können. Weiter geht es über die Anhöhe bei
Boxberg in schöner Abfahrt hinunter nach Bobstadt und Schweigern Richtung
Taubertal bis Lauda.
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Wir belohnen uns mit Eis und kühlen
Getränken.
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Lauda |
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Bis Lauda waren es etwas über 60 km
und 420 hm. Genug für André, Lena und mich. Wir nehmen den Zug zurück nach
Möckmühl. Der Rest der Gruppe fährt auf den Rädern auf einer etwas kürzeren
aber bergigeren Strecke zurück. Gegen 18:30 sind auch sie wohlbehalten wieder in
Möckmühl.
Montag, 5. August – Zum Ausklang -
Ausfahrt auf dem Skulpturenradweg
Entgegen der Wetterprognose streift uns am Vormittag ein Regengebiet. Wir
starten dennoch auf die geplante Route Richtung Osterburken. Auf nasser Strecke
bohren sich spitze Gegenstände gerne in Reifen. So auch bei uns. Bereits nach 15 km hat Jo vorne und hinten
einen Platten und der neue Schlauch lässt sich nicht aufpumpen. Es regnet. Die
Stimmung sinkt merklich. Ist die Panne nun ein Unglück oder auch ein Glück? Jedenfalls
helfen uns in Oberkessach zwei freundliche Menschen in ihrer ehemaligen
Autowerkstatt mit Pressluft weiter. Wir bestehen auch die gruppendynamische
Herausforderung Abbrechen oder
Weiterfahren? – und: welch ein Glück, nachdem die Schläuche die Luft halten
sind auch die Regenwolken weitergezogen und die wärmende Sonne kommt durch! Wir
nehmen einen kürzeren Weg nach Lauda, wo Hansl Hof und Christiane sich schon
Gedanken machten, wo wir bleiben.
Sie konnten sich auf ihrem
Fahrtstrecke einige der Skulpturen anschauen, von denen wir auch gerne mehr
gesehen hätten.
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Skulpturen Radweg |
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Immerhin können wir noch eine auf dem
Rückweg betrachten.
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Skulpturen Radweg |
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Über Adelsheim –– Sennfeld – Roigheim
– erreichen wir Möckmühl am frühen Nachmittag. Die heutige Strecke betrug: 47
km und 440 hm.
Nun heißt es voneinander Abschied nehmen, und
auch von der kleinen Radlerherberge, wo unsere Gruppe nun schon im dritten Jahr
Quartier bezogen hatte.
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Radlerherberge |
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Wir schauen zurück auf vier erlebnisreiche
Tage in guter Gemeinschaft. Wir sind froh und dankbar, dass wir unfallfrei
geblieben sind. Und wir sind uns einig, dass wir im kommenden Jahr wieder eine
gemeinsame Unternehmung planen wollen.
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Abschluss |
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Reisesegen
Möge dein Weg
dir freundlich entgegenkommen,
möge der Wind dir den Rücken stärken.
Möge die Sonne dein Gesicht erhellen und der
Regen um dich her die Felder tränken.
Und bis wir beide, du und ich, uns wieder sehen,
möge Gott dich schützend in seiner Hand halten.
Irischer Reisesegen
Bericht: Regina