Freitag, 30. Juni 2017

Albextrem 2017 – die Jubiläumstour

Heilige Schauer durchziehen meinen Körper an diesem Morgen.
Antreten für die Armut ist unsere Devise. Seit 10 Jahren.
Und ich darf ein Teil davon sein.
Noch größer, in diesem Jahr: 500 Jahre Reformation. Antreten für den Glauben.
Und ich ein Teil davon.
Und heute, am 25.6. vor 487 Jahren im blau-weiß-bajuwarischen Augsburg:
Antreten fürs Bekenntnis, fürs evangelische.
Und ich ein Teil davon!
 
 
 

All das bewegt mich, als ich in das Blauweiß vor der Ottenbacher Kirche eintauche.
In das frohe Halli und Hallo!
„Is this the way to Amarillo“?
Noch klingt die Festzeltmusik des gestrigen Abends in mir nach.
Und das Bier. Und die Maultaschen.
Bin noch gar nicht ganz da.
Leicht benebelt von der Nacht im Womo und geplagt vom Heuschnupfenasthma.
Atemlos. Fahre los.
Summe vor mich hin, den Hohenstaufen hinauf, frei nach Helene Fischer:

Wir zieh’n durch die Straßen und die Wege der Alb,
Das Ziel immer vor Augen, ohne Stopp, ohne Halt, oho oho.
Ich schließe meine Augen, lösche jedes Tabu
Rad und ich sind eins, und das spür ich auch so, oho, oho.
Atemlos, durch die Alb, keinen Berg machen wir halb
Atemlos, einfach raus, zwanzig Prozent sind uns kein Graus!

Dann, wie üblich, die Abfahrt hinab bis nach Lorch.
Gelegenheit für die Seele, nachzukommen, den vorauseilenden Körper, der monoton drückt und zieht, einzuholen.
Ungefähr bei Alfdorf – nachdem der Ballast der Nudelparty vom Abend zuvor im Bett im Kornfeld seine letzte Ruhe gefunden hat - sind wir alle eins: Körper, Geist, Seele. Wurde auch höchste Zeit, denn nun kommen die ersten steilen Anstiege bei denen so mancher nicht nur ins Schwitzen, sondern auch ins Klicken kommt … und absteigt.
A propos Alfdorf: Albextrem ist auch ein Stück Erwachsenenbildung. „Ich dachte, Alf wäre ein Außerirdischer!“ heißt es neben mir. Tja, du lernst nie aus!
Nach 67km dann – endlich – der erste Stopp. Aber alles ist anders. Etwas desorientiert durchquere ich den neuen Campus der Verpflegung. Wie haben Silbermond gesungen: Gib mir irgendwas, das bleibt!
Es ist ein Gefühl, wie wenn ich in die Kirche gehe und mein Platz ist besetzt. Gott sei Dank sind die Bananen noch gelb, sonst hätte ich die auch nicht mehr gefunden!
Und was wäre eine Albextrem ohne Bananen?
Wie ein Meer ohne Wasser.
Eine Diakonie ohne Blau.
Ein Grözinger ohne Heinz.
Ihr versteht schon!
Weiter also geht es durch die Bananenrepublik.
Lautern. Lauterburg. Wusste gar nicht, dass so der Komparativ gebildet wird.
Aber es wurde wirklich immer steiler. Gefühlt zumindest.
Dann, endlich, die Alb, die echte.
Wo man denkt: Jetzt bin ich oben, jetzt bin ich frei.
Doch dann zwischen Bartholomä und Böhmenkirch einmal mehr:
Vom Winde verweht.
Und: Auf und nieder, immer wieder. Das reinste Wellenbad. Albwellen.
Ganz anders als im normalen Leben sieht man hier oben immer schon beim Abstieg, dass es am anderen Ende wieder aufwärts geht! Die Freude darüber hält sich in eng umfassten Grenzen!
Einmal mehr lecken Gemüsebrühe und Joghurt die Wunden in Hofstett-Emmerbuch.
Und der Blick auf den Höhenmesser: 2500 hm.
Und das Wissen für die Kleintourigen: In diesem Jahr kein Hexensattel und kein Oberböhringen!
Nur noch Stötten. Und der Col de Birkenhof.
Und dazwischen die grandiosen Abfahrten hinunter nach Geislingen und Donzdorf.
Das Leben ist schön!
Von wegen atemlos.
Die zweite und dritte Luft tragen mich förmlich dem Ziel entgegen.
 
 
 

Wo Heinz steht.
Und sich wundert.

Und auf die Uhr zeigt.
Was willst du denn schon hier? Fragt er mich doch tatsächlich.
Zu früh – war ich noch nie.
Umso besser schmeckt das kühle Söhnstetter.
Und umso schöner ist es, sich wieder in die blau-weiße Gemeinschaft fallen zu lassen!
Welch wunderschöne Tour!
Welch schönes Jubiläum!
Und ich ein Teil davon.
Alle Jahre wieder.

 
Jan-Christoph




[1] https://www.youtube.com/watch?v=haECT-SerHk – wer sich nicht mehr an die Melodie erinnert …

Mittwoch, 28. Juni 2017

Point in Pinnacle



 Am 13.11. fand der alljährliche Halbmarathon P2P in Tasmaniens Hauptstadt Hobart statt.




Start ist der Hafen in Hobart „Wrest Point“. Daher der Namensbestandteil Point. Die Strecke führt über 21,4 km hinauf auf den Mount Wellington, den „Hausberg“ von Hobart auf 1270m über NN.

Nachdem wir unsere Reise bereits Monate im Voraus geplant hatten, wurde ich von unseren in Hobart lebenden Freunden Jane und Joe gefragt, ob ich nicht Lust hätte, an diesem lustigen Lauf teilzunehmen.

Lange zu überlegen ist mein Ding nicht. Daher sagte ich in einem Rest jugendlichen Leichtsinns schnell zu. Erst, als der Termin näher rückte und ich mir das Streckenprofil anschaute, kamen mir leichte Zweifel, ob das eine gute Entscheidung war.

Aber: es war noch genügend Zeit, um mit einem Trainingsplan entsprechende Grundlagen zu schaffen. Gedacht getan. Ich hatte mir dann einen 12 Wochenplan zusammengestellt, den ich akribisch absolvierte.

 Am 7.11. war es dann soweit. Wir flogen ab Frankfurt über Dubai nach Melbourne. Nach 20 h erreichten wir Melbourne und nun lag nur noch ein 1,5 h Flug nach Hobart vor uns. 

Am Morgen des 9.11. hatten wir es geschafft. Wir waren im Frühling in Hobart gelandet. 

Die verbleibenden Tage nutze ich zum Segeln, Land und Leute anschauen und noch ein bisschen laufen zum akklimatisieren. 
 



Am Morgen des 13.11. war es soweit. Bei leider nasskaltem Wetter um die 13 Grad wurde das Rennen gestartet. Natürlich habe ich die Farben des Diakonie Fund Racing Teams getragen.  

Viele Zuschauer säumten trotz der frühen Stunde und des Wetters die Straßen und feuerten jeden Teilnehmer enthusiastisch an. Insgesamt 1066 Läufer und 1200 „Walker“ nahmen die Strecke in Angriff.
 



Aufgrund der schlechten Wettervorhersage (-1°C auf dem Gipfel) wurde kurzfristig entschieden, nach 10,2km einen „turnaround point“ einzurichten und das Ziel in den Hafen zu verlegen.
 

Nach 1:51 h war ich erschöpft, glücklich, zufrieden um eine atemberaubende Erfahrung reicher im Ziel.

Uli

Montag, 26. Juni 2017

Dreiländergiro

Von denen die auszogen um den Dreiländergiro zu fahren gibt es keinen Bericht.

Bei Starkregen Blitz, Donner und einer Vorhersage von 5 Grad auf dem Stilfserjoch, haben wir uns dazu entschieden nicht zu starten.

Liebe Grüße 

Uwe

Interview im Kirchenradio zu Alb extrem




Hilde und Jürgen haben dem Kirchenradio ein Interview gegeben, das gestern während wir auf der Strecke waren, ausgestrahlt wurde. Zum Mithören:


https://www.kirchenradio.de/2017/06/26/alb-extrem-diakonie-fund-racer-fahren-mit/

Sonntag, 25. Juni 2017

Alb extrem

Heute startet Diakonie Fund Racing an drei Orten zugleich. Beim Stuttgarter Zeitung Lauf, beim Dreiländergiro in Nauders ...




... und in Ottenbach beim Alb extrem. Entgegen der langfristigen Wettervorhersage ist es nun doch kühler geworden, was wir alle mit Genugtuung registrieren. Alb extrem ist auch so anstrengend genug.
 
 
 
 
Alle haben auf diesen Tag trainiert und für viele ist er das Highlight des Jahres. Alb extrem ist in den letzten Jahren anstrengender geworden, wenn auch die "kurze" (!) Strecke  "nur" noch 177km misst, sind es jetzt 3.000hm mit zum Teil giftigen Steigungen, die zu bewältigen sind.


 
 
Unsere schnellen Jungs in Böhmenkirch, die alle die mittlere Strecke fahren wollen: 250km, 4.500hm. Respekt!


 
 
Martin H. ist gestern aus Kalifornien zurückgekommen, er stößt zur Gruppe an der zweiten Verpflegungsstelle in Böhmenkirch, um dann gleich für die ganze Gruppe das Tempo zu machen.
 
 



Die ersten aus unserem Team, die die "kurze" Runde gefahren sind, sind wieder zurück in Ottenbach. Täusche ich mich? Sie sehen noch sehr entspannt aus.


 
 
Einer nach dem anderen meldet sich zurück. Uli - nicht im Bild - hat noch mit einem gerissenen Schaltzug zu kämpfen und braucht daher länger.
 
 
 
 
Das anschließende Gespräch über die gemeinsam erlittenen Strapazen, die Genugtuung über die eigene vollbrachte Leistung - was könnte noch schöner sein?
 
 
 

Sonntag, 18. Juni 2017

Bergeles Tour

 


Wir rüsten und heute zum letzten Test vor Alb extrem. Das Wetter ist ideal, sonnig aber nicht zu warm, und wir freuen uns schon bis es los geht.
 
 

 
Nach dem obligatorischen Startbild geht es dann auf eine ausgesuchte Strecke mit wenig Verkehr: Wer weiß wo Vogelhöfle ist oder Kohlberg, Höldis oder Döllenhof? Jetzt wissen wir es.
 
 
 
 
Der erste knackige Anstieg, der uns auch bei Alb extrem erwartet, ist schon überwunden: die erste Verpflegungsstelle.
 
 
 
 
Drei Teilnehmer begnügten sich mit der kleinen Runde, der Rest wählte die große.
 
 
 
 
Für Genussfahrer war es heute angenehm, für einen schnellen Speed war die Strecke aber nicht geeignet. Öfters waren holprige Sträßchen zu überwinden und an manchen Kurven mussten wir mit Schotter rechnen.
 
 
 
 
 
 
Mit 28 Teilnehmern und 2.796 Gesamtkilometer schafften wir es auf den 2. Platz. Nur 49km fehlten uns bis zu ersten. Und das war nur der Fall, weil ein Teil unserer Mitglieder ihre Startnummer nicht abgegeben hatte.

Donnerstag, 15. Juni 2017

RTF Würm-Enztal


Heute wird es schön werden, die Freude auf den Tag, auf die Fund Racer, die mitfahren und auf die Tour, die vor uns liegt, steigert sich gegenseitig.
 
 
 
 
Der Tag verspricht heiß zu werden. Alle wählten die ganz große Runde. Wir wollen deshalb pünktlich starten, um die Kühle der Vormittags noch auszunützen.
 
 
 
 
Es kann losgehen.
 
 
 
 
Die erste Verpflegungsstelle. Noch ist die Temperatur erträglich, doch es wird noch sehr warm werden und uns alles abverlangen.
 
 
 
 
Drei Unzertrennliche.
 
 
 
 
Davon haben wir während der RTF geträumt!

Montag, 12. Juni 2017

Super Giro Dolomiti


Gestern fand das 30-jährige Jubiläum zur Dolomiten-Rundfahrt statt und seit 4 Jahren gibt es zusätzlich den SuperGiroDolomiti, welchen ich gefahren bin.


 

Entgegen meiner Erwartung war am Vortag relativ wenig los - normalerweise fallen Heerscharen von Radlern ein, gibt es Verkaufsstände und Veranstaltungen. Diesmal fast nichts von allem.


 

Wie üblich war ich schon etwas früher am Start, musste aber feststellen, dass sich 30 Minunten vor Beginn niemand im Startbereich befindet. Kein Vergleich zum Ötztaler.
 



Pünktlich um 6:30 Uhr geht es endlich los und ich habe mir mal wieder vorgenommen, den Anfang geruhsamer anzugehen. Scheint bei mir nicht wirklich zu klappen.

Beim SuperGiroDolomiti sind über 232 km und 5234 hm zu bewältigen. Diese führen über den Gailbergsattel, den Plöcken-, Lanzen-, und Nassfeldpass. Anschließend durch das Lesachtal hoch zum Kartitscher Sattel und zurück nach Lienz. Besonders der Lanzenpass, bei dem auf 15 km fast 1200 Höhenmeter zu überwinden waren, wurde eine große Herausforderung. Vor der Passhöhe gab es nach einer schon recht schweren Auffahrt eine 2 km lange Steilpassage mit 14% - 22% Steigung, die die letzten Kraftreserven raubten. Nach weiterem auf und ab erreichte ich schließlich den Kartitscher Sattel. Ab hier ging es bis zum Ziel 35 km mehr oder weniger abwärts. Wegen starkem Gegenwind wurde die Talfahrt dennoch anstrengend, glücklicherweíse fand sich gegen Ende noch eine kleine Gruppe, die sich die Arbeit aufteilte.

Nach 9:38 Stunden bin ich kaputt, aber zufrieden im Ziel als 128igster angekommen. Gefinisht haben den SuperGiroDolomiti 305 Fahrer von 402 Starter.
 

 

Sonntag, 4. Juni 2017

Pfingsten fährt man in Bimbach

...so lautet die Devise des Rhön Marathon/RTF Veranstalters. Doch diesmal bin ich der Einzige aus meinem Bekanntenkreis, der sich daran gehalten hat. Letztes Jahr war Martin noch dabei und hat ordentlich Dampf gemacht.


Die Strecke ist landschaftlich ziemlich schön, sie führt, wie der Name schon sagt, durch die Rhön. Aber sie entspricht überhaupt nicht dem von mir bevorzugtem Profil.  Das Profil hat viele kleine Anstiege mit bis zu 16% Steigung.

Die Wettervorhersage hatte ab Mittag Gewitter mit Starkregen vorausgesagt. So machte ich mich auf, um vorher wieder zurück zu sein. Die schöne Seite der Veranstaltung ist natürlich die Landschaft, dazu kommt die hervorragende Ausschilderung der Strecke. Besonders erwähnenswert ist die Verpflegung. Da gab's doch tatsächlich Rüblitorte, meine Lieblingstorte!


Am Ende hatten mich die vielen harten Anstiege zermürbt, mit den ersten Regentropfen kam ich ins Ziel zurück.

Der RTF 156 ist Teil der Bimbach 400 Auszeichnung. Wenn man Samstag den 156 km RTF und am Sonntag den Marathon 258 km fährt, bekommt man die Bimbach 400 Auszeichnung, das wäre doch mal was für nächstes Jahr. Voraussetzung ist allerdings sich rechtzeitig anzumelden, denn der Marathon ist immer kurz nach der Öffnung der Anmeldung ausgebucht.

Liebe Grüße
Thomas

Strava Aufzeichnung