Mittwoch, 30. Juli 2014

Rad am Ring - Erfahrungsbericht

Jungs,

nach zwei Tagen Ausspannen einige Worten an Euch und uns.
Habe lange gebraucht zu klären, was das Besondere an diesem Rad-Wochenende war, schließlich sind wir schon öfter zusammen geradelt.






Aber genau das ist der Punkt: wir stehen zwar oft gemeinsam am Start und trinken hinterher gemeinsam ein Bier, aber unterwegs sind wir doch meistens Konkurrenten (bitte nicht missverstehen: wenn ich kann, mache ich da gerne mit!).

Das war am Ring anders: wir haben uns gegenseitig motiviert, unterstützt, angeheizt, gute Stimmung gemacht und jeder hat sich daran beteiligt und jeder hatte auch Phasen, wo er das brauchte (meine Nacht war wirklich nicht so doll).



Was dann aus diesem Teamwork im besten Sinne entstand, kann sich wirklich sehen lassen:
http://radamring.r.mikatiming.de/2014/?content=detail&fpid=list&pid=list&idp=00001713ED600D0000028547&lang=DE&event=R44



27. Platz von 621 Teams (!), 7. in der AK von 248 (!), jeder ist gut 180 km und 3.920 hm gefahren, zusammen waren wir 726 km unterwegs mit einem Schnitt von 30,9 km/h: Donnerwetter kann ich nur sagen.




Und ein herzliches Dankeschön, dass Ihr mich mitgenommen habt, Ihr wärt deutlich weiter vorn gelandet, wenn die drei Teams nach den jetzt erkennbaren Resultaten zusammen gestellt worden wären.



Aber auf drei Dinge bin ich auch stolz: dass ich durchgehalten habe, mich in der zweiten Hälfte nochmal steigern konnte und dass ich uns zusammen zu einem so tollen Resultat in der AK-Wertung verholfen habe.

Nicht vergessen dürfen wir unsere Unterstützerinnen, die uns von organisatorischen, logistischen und v. a. Timing-Anforderungen extrem gut entlastet und uns motiviert haben, sodass wir uns wirklich aufs Fahren konzentrieren konnten; und natürlich unseren nimmersatten Teamchef, der uns zusätzlich zu unserem eigenen Ehrgeiz immer noch an das Bild des Teams erinnert, dass es zu steigern gilt. DANKE!!!

Bis dann

Stefan

PS: Wenn man das Ergebnis auf einen "normalen" Marathon übertragen würde und dessen Verlauf strategisch als Team angehen würde, könnte der vorher ausgewählte Spitzenfahrer deutlich bessere Zeiten realisieren als wir sie bisher erzielen.
Ich bin zu alt für solche Späße, aber eine solche Strategie mit zu überlegen, würde mir schon Spaß machen..."

Dienstag, 29. Juli 2014

Rad am Ring - Ergebnisse



Beim 24h-Rennen Rad am Ring und werden die Teilnehmer zusätzlich durch das Grand Prix-Fahrerlager geführt. Die erste Runde (Einführungsrunde) ist etwas kürzer.




Streckenlänge: 26,0 km
Einführungsrunde: 24,4 km
Höhenmeter: ca. 580hm/Runde




Teilnehmergruppen der 4er Gruppen: 621

Gruppe "Roller" 28 Runden, Platz  28; AK 6
Teilnehmer nach der Reihenfolge ihrer Teilnahme
Michael S.   7 Runden
Martin G.     7 Runden
Martin H.     7 Runden
Stefan S.      7 Runden



Gruppe "Kaffeefahrt", 26 Runden, Platz 100; AK 42
Teilnehmer nach der Reihenfolge ihrer Teilnahme
Achim  B.      7 Runden
Daniel M.      7 Runden
Thomas G.    6 Runden
Martin P.       6 Runden




Gruppe "Hungerhaken", 25 Runden, Platz 134; AK 59
Teilnehmer nach der Reihenfolge ihrer Teilnahme
Daniel R.      7 Runden
Andreas P.   6 Runden
Chris R.        6 Runden
Nico H.         6 Runden




Unsere Jungs haben tolle Leistungen gezeigt. Herzlichen Glückwunsch an alle!



Montag, 28. Juli 2014

Rad am Ring - Rennen

 
 
 
Die Gruppe "Hungerkaken" wartet auf ihren Einsatz.
 
 


Jetzt wird es Zeit für das Rennen. Wie wichtig  die Hintergrundarbeit ist, stellte sich erst so nach und nach heraus. Dabei kam den mitangereisten Freundinnen und Frauen eine wichtige Rolle zu. So ganz selbstverständlich war nicht nur ein heißer Kaffee, sondern auch für jeden Pasta bereit. Und nicht nur das ...




Es geht los.
Da zur gleichen Zeit auch die kürzeren Rennen starteten, gab es zunächst viele Möglichkeiten, sich einer schnellen Gruppe anzuschließen. Nach ein paar Stunden war das vorbei. Nun wurde es immer schwieriger, überhaupt eine passende Gruppe zu finden.
 
 
 
 
Nach jeder Runde musste der nächste Fahrer schon bereitstehen. Hier haben sich Christiane und Ulrike besonders hervorgetan. Ohne dass irgend jemand etwas sagte, notierten sie die Zeiten der jeweils gefahrenen Runde und achteten auf die richtige Zeit und Reihenfolge der Ablösung. Nachts, als sie eigenes Schlafbedürfnis anmeldeten, brach fast schon die Panik aus: Wer achtet nun darauf, dass die Ablösung auch funktioniert? Angesichts der knappen Erholungszeit konnten die meisten ohnehin nicht wirklich schlafen. Daher war dann jede Minute der Ruhe wichtig.



Und nach jeder Runde musste auch der Transponder in kürzester Zeit gewechselt werden ...




... und da gab es Hilfe ...
 
 
 
 
... gleich von mehreren Seiten.
 
 

 

Jedoch hatte der Transponderwechsel auch so seine Tücken.




... und wertvolle Sekunden gingen verloren, wenn es nicht funktionierte.
 
 


Und mit frischer Kraft zur nächsten Runde
 


Und dann gab es da noch Belohnungen eigener Art, eine besondere Form der Motivationshilfe, auf die allerdings nicht jeder zurückgreifen konnte ...


 
 
... Unterstützung um sich zu entspannen
 
 
 
 
... oder in Form einer Massage.
 
 
 
 
Wertvolle Zeit der Erholung wurde aber auch durch den einen oder anderen Defekt am Rad gekürzt.
 
 


So langsam wird es dunkel. Da es inzwischen stark bewölkt ist, wird es keine mondhelle Nacht geben und bei mir meldet sich die eine oder andere Befürchtung.
 
 
 
 
 
Dann wurde es Nacht. Wie werden unsere Jungs diese überstehen?
Die Erschöpfung forderte schon ihren Tribut. Allerdings waren die Rundenzeiten nur um ganz wenige Minuten länger geworden. Die Mannschaft brachte Spitzenzeiten von 95km/h und mehr zurück. Das wird bei Nacht jetzt nicht mehr gehen. Meine Befürchtungen erwiesen sich jedoch als unbegründet. Unglaublich was unsere Jungs da leisten.
 
 
 
 
Und dann wieder Tag. Und immer noch sind unsere Jungs gut drauf. Regeneration bedeutet nicht nur Ausruhen, sondern auch Bewegung um zu entspannen.
 
 
 
 
Fast auf die Minute genau, konnten wir inzwischen die Ankunftszeit des jeweiligen Fahrers berechnen. Um nichts zu versäumen, warteten wir an der Strecke schon 10min vor der berechneten Ankunftszeit. Wer so ein Rennen noch nie mitgemacht hat, wird kaum nachvollziehen können, wie sich die eigentliche Ruhezeit auf ein Minimum reduziert.
 
 
 
 
Regeneration bedeutet auch Essen ...
(von den unermüdlichen Frauen im Hintergrund zubereitet)

 
 
 
 
... und Trinken.
 
 
 
 
Schließlich: Es ist geschafft.  Zuvor gab es noch den Blick auf die gefahrenen Zeiten. Unsere Jungs sind zufrieden.
Wenn ich sie zusammengestellt habe, werden sie noch veröffentlicht.
 
 
 
 
Hier noch ein Witzbold auf der Rennstrecke. Er wird wohl nicht sehr weit gekommen sein.

Sonntag, 27. Juli 2014

Rad am Ring - 24h Rennen vom 26. - 27. Juli

Das Diakonie Team stellt in diesem Jahr 3 Teams zu je 4 Personen bei dem Rennen auf dem Nürburgring. Nach der Beschreibung von Jo,  der kürzlich an einem ähnlichen Rennen teilgenommen hat, können wir neugierig sein, wie unsere Jungs diese Herausforderung bewältigen.
 



Hier richtet sich die Gruppe schon mal häuslich ein. Direkt an der Rennstrecke. Vom Diakonischen Werk werden zusätzlich zwei Pavillons zur Verfügung gestellt. Damit lässt sich 2 Tage lang leben, zumal in einem Zelt eine komplette Küche steht.




Dazu noch der Diakonie-Banner damit wir nicht übersehen werden.
 



Nein, nein - wir denken nicht, dass die Strecke unsere Jungs nicht auslastet. Im Gegenteil. Vor dem Start macht sich der Fahrer erst mal warm und nach dem Rennen, werden die Muskeln entspannt. So ist es jedenfalls erst mal vorgesehen.




Nach dem Reglement dürfen wir selbst entscheiden, ob ein Biker mehrere Runden am Stück fährt, oder wir nach jeder Runde abwechseln. Wir entscheiden uns für letzteres. Das bedeutet, dass jeder eine knappe Stunde lang an seinem Limit fährt und dann 2 1/2 Stunden lang Zeit hat, zu essen und sich zu regenerieren.




Am Vormittag macht sich ein Teil unserer Jungs schon mal mit der Strecke vertraut.


Im Netz wird die Stecke wie folgt beschrieben:
"Egal auf welchem sportlichen Niveau man die legendäre Nordschleife des Nürburgrings unter die Räder nimmt, der alte Eifelkurs fordert viel und gibt alles. Er ist das schönste Stück Asphalt zwischen Nord- und Südpol, er lockt mit landschaftlichen Reizen und fordert heraus mit über 500 Höhenmetern und rund 73 Kurvenpassagen auf rund 24,4 Kilometer Länge. Wer 24 Stunden durch die „Grüne Hölle" will, der kann was erleben!"
Und was ist das, die grüne Hölle?
"Vom legendären „Karussell" bis zur „Hohen Acht" wird ein Spitzenwert von rund 17 Prozent erzielt. Spätestens hier wird jedem klar, dass die Nordschleife auch bei Radfahrern zu Recht respektvoll „Grüne Hölle" genannt wird."
 


 
Noch scheint der Übermut zu überwiegen. Hoffen wir, dass das so bleibt, auch wenn es in erster Linie strapaziös wird.



 
Vielleicht bleibt die Freude am Fahren auch dann, wenn es anstrengend wird?
 
 
 
 
Vielleicht können unsere Jungs, vom Rennfieber gepackt, die Schönheit der Landschaft auch nicht mehr  so richtig genießen?


 

Noch sind wir voller Hoffnung und Freude .... 


Unsere guten Wünsche werden sie jedenfalls begleiten!

Dienstag, 22. Juli 2014

Rad-Marathon Tannheimer Tal

Zur Zeit sind unsere Jungs fast jede Woche auswärts. An diesem Wochenende war es der Tannheimer Tal Rad-Marathon. Er stellt einige Anforderungen an die Teilnehmer. Vor allem das Hahntennjoch ist vom Höhenunterschied und der Steigung eine große Herausforderung.
Die Strecke, die zu fahren ist: 230km und 2940hm.
Pässe: Hahntennjoch, Arlbergpass, Flexenpass, Gaichtpass

Ergebnisse:

Thomas E.:  Zeit: 8:30:54h;  Platz AK 106, Gesamt 468

Uwe K.:       Zeit: 9:03:03h;  Platz AK 177, Gesamt 632

Rainer K.:    Zeit: 9:49:11h;  Platz AK 226, Gesamt 758

Martin H.:    Er schreibt: "Ich bin zusammen mit Matze gefahren. Am Arlbergpass hat es mir dann ein Kettenglied aufgebogen, sodass die Kette immer runterging. Also zurück nach St. Anton. Dort konnte ich nach langem hin und her die Kette reparieren und weiterfahren. Fast wäre ich sogar mit dem Besenwagen gefahren."
 
Es spricht für dich Martin, dass du trotzdem mit eigener Kraft zurückgekommen bist!
Herzlichen Glückwunsch an alle!

Montag, 21. Juli 2014

Tannheimer Tal Radmarathon

Bei bestem Wetter gingen wir früh um 6Uhr zu viert auf die 230km-Runde.

Nach dem hektischen Treiben am Start und einer rasanten Abfahrt fanden sich schnell große Gruppen zusammen, mit denen wir auf das erste Hindernis - das Hahntennjoch - zufuhren. Zu der anspruchsvollen ungleichmäßigen Steigung gesellte sich im oberen Drittel auch noch Gegenwind. Oben angekommen schien es als hätten wir das Schlimmste hinter uns.

Nach der schwierigen Abfahrt führte die Strecke auf den Arlbergpass zu - hier wurde ich schnell eines besseren belehrt. Allerdings wusste ich nicht was schlimmer war: der ebenfalls steile Anstieg, die erdrückende Schwüle bei den inzwischen hohen Temperaturen oder der stark zunehmende Verkehr.

Als es um 13Uhr anfing zunächst leicht, dann stark zu regnen und zu gewittern hatte ich die lange Abfahrt vom Flexenpass glücklicherweise schon hinter mir. Trotz der Nässe auf den letzten 40-50km war es wenigstens nicht kalt, sodass ich insgesamt um eine schöne Erfahrung reicher und mit dem Ergebnis zufrieden bin.

PS: Martin H.  hatte leider mit einem technischen Defekt zu kämpfen, sodass er sehr viel länger unterwegs war als wir es normalerweise von ihm gewohnt sind.

Thomas Ebert

Die Ergebnisse unserer Gruppe folgen.

Mittwoch, 16. Juli 2014

Albstadt-LBS Bike Marathon 12. 07. 2014

83km/ 2000 hm  

Wasser marsch! Eigentlich waren erst für den Nachmittag Regenschauer angekündigt, nachdem es die Tage zuvor schon ausgiebig geregnet hatte. Immerhin, am Start in Albstadt war es trocken und ich mit den rund 3000 anderen Startern guter Dinge.
 
 
Foto: Sportograf.com
 
Bereits kurz nach dem Start um 10.00 Uhr sah man es kommen: Ein heftiger Regen wie aus einer Dusche. Glücklicherweise war es nicht kalt und nassgeschwitzt war man ohnehin. Nur die Sicht durch die dreckverspritzte Brille war schlecht und die Wurzeln am Boden glatt wie Seife.
Nach 3.40 h war die Straße dann im Ziel wieder trocken und der Schlamm auf Beinen, Trikot und im Gesicht zu einer Kruste erstarrt. Ein echter Wellnesstag. Die Dusche in der Sporthalle sah aus wie zuvor die Trails im Wald und das Wasser war kälter als der Regen, jedenfalls gefühlt. Was will man mehr?
Mit meiner Platzierung war ich zufrieden: Platz 198 overall (von 2338) und Platz 56 (von 911) in meiner AK. 

Herzliche Grüße aus Geislingen, 

Martin Breitling

Engadiner Radmarathon 2014



Stefan S. inkl. Christiane, Martin H., Achim B., Thomas G. und ich hatten uns zum Engadiner Radmarathon getroffen, wobei zumindest Stefan und ich noch eine "alte Rechnung" offen hatten, nachdem wir vorletztes Jahr wegen schlechten Wetter nur die kurze Strecke (97km) gefahren sind. 




Aber auch dieses Jahr waren die Regen-Prognosen uneinheitlich und nicht gerade bestens. Am Start war es jedoch von oben her trocken und hat auch während der Fahrt weitgehend gehalten, so dass für mich nichts gegen die Marathonstrecke sprach.




Nach dem Startschuß ist Martin H. auf und davon und hat mir bei meinem Zieleinlauf gemeinsam mit Christiane und Achim (der die mittlere Runde gewählt hatte) einen jubelnden Empfang bereitet. Ist ein schönes Gefühl, so im Ziel begrüßt zu werden.


 
Ich hatte den Eindruck, dass wohl jeder von uns mit dem Verlauf und seiner Zeit diesmal recht zufrieden war. Für mich war es ein Formtest für den Ötztaler Radmarathon, um Ablauf und Fitness zu testen. Natürlich ist man nie vollständig zufrieden und so habe auch ich Optimierungspotenziale gefunden.



Kleine Randnotiz: Auch unsere Fußballmannschaft war erfolgreich und konnte die Weltmeisterschaft gewinnen, was zu unserem gelungenen Abschluß ganz gut gepasst hat.




Zur Frage von Heinz aus vorherigem Blogbereicht, wie man bei einem Radmarathon so eine Durchschnittsgeschwindigkeit fahren kann: So richtig kann ich es  mir wohl auch nicht erklären, versuche es dennoch. Es ist aus meiner Sicht ein Zusammenspiel aus Windschattenfahren in schnellen Gruppen, Abfahrten, in denen nicht ständig wegen engen Kurven abgebremst werden muss und natürlich auch das Adrenalin, das bestimmt seinen Anteil dabei hat. Im Ziel angekommen hatte ich diesmal aber Muskelkater bzw. leichte Krämpfe, so dass mir das Laufen anschließend richtig schwer gefallen ist. Positiv ausgedrückt hatte ich den Eindruck, alles gegeben zu haben. 

Martin G.

Dienstag, 15. Juli 2014

24 Stunden Rennen in Kelheim


Wie eine Stadt in Bayern ihr alljährliches Fahrradfest feiert

 

Angelockt von der 24-stündigen Dauer wollte ich mich 4 Tage vor dem Rennen in Kelheim anmelden, dachte – es könnte eine gute Vorbereitung für das kommende Event
„Rad am Ring“ (Nürburgring) sein.
Pustekuchen, … die Anmeldungen waren bereits abgeschlossen.
Zufällig entdeckte ich dann auf der Veranstaltungs-Seite im „Gästebuch“ einige Einträge,
in denen angemeldete Teams noch einen Fahrer suchten. So bekam ich quasi in letzter Minute meine Starterlaubnis, zusammen mit 4 Team-Radlern, die schon im letzten Jahr Kelheim-Erfahrungen gesammelt hatten.
Ich war gespannt. 
Irgendwo im tiefsten Bayern, zwischen Ingolstadt und Regensburg,
liegt Kelheim an der Donau, nicht unbedingt der Nabel der Welt,
aber ein schönes 15.000 Einwohner Städtchen mit historischem Altstadtkern. 
Am Freitagnachmittag komme ich an, der Start zum Rennen ist am Samstagnachmittag.
Im Fahrerlager entlang der Donau herrscht schon geschäftiges Treiben.
„Claims“ werden abgesteckt, Autos geparkt, Zelte aufgebaut, Wohnwägen rangiert, Wohnmobile platziert.
Mein Werks-Team (Kelheim Fibres) lässt sich von der Firma bestens unterstützen,
d.h. Startgeld (300 Euro) ist bezahlt, Trikots werden gestellt, ein 30 Personen-Zelt wird vom THW für unser 5er-Team aufgebaut, Bank / Tisch Garnituren, Liegen, Kühlschrank, Lampen und Heizung inklusive. 

 
Wer beansprucht welches Plätzchen im Zelt

 

Samstagnachmittag, … mitten auf dem Kelheimer Marktplatz ist ein Riesenbierzelt aufgebaut
(jaa, … wir sind in Bayern !!), … mir scheint, als wäre die ganze Stadt versammelt.
Meine Teamkollegen erklären mir den Ablauf.
Der Massenstart ist an der Donau, die „Stabübergabe“ an die nachfolgenden Team-Mitglieder erfolgt auf dem Marktplatz.
 



Hektisches Treiben kurz vor dem Start am Samstag 14.00 Uhr



 
Nun stehe ich also mit meinem Radl hinter dem Bierzelt und warte, bis mein Teamkollege ankommt und mir den Stab (in einer Trinkflasche) übergibt. Es herrscht eine irre Atmosphäre.
Der Moderator peitscht das interessierte Publikum zu Beifallsstürmen als die ersten Fahrer ankommen. In einer Gasse aufgereiht stehen die folgenden Teamfahrer.
Der Ankommende ruft den Namen des Wartenden, oder umgekehrt,
außerdem erkennt man sich an den Trikots, … Stabübergabe, … los geht`s. 




Wenige Stunden vor der 1. Runde



Ich bin der 2. Fahrer in unserem Team.
Die ersten 50m mitten durch`s Bierzelt, dann Kopfsteinpflaster bis zur Donau
und schon geht`s hoch durch den Wald zur „Befreiungshalle“. Es sind zwar nur 195Hm,
aber mit 15% Steigung. Weitere 6km mit Abfahrt durch den Wald, dann wieder über die Donau und auf der anderen Uferseite 8km zurück nach Kelheim. Streckenlänge 16,5km.
Wieder über Kopfsteinpflaster holpere ich im Renntempo durch`s Bierzelt, …
Mario, … wo ist Mario, … da, inmitten des Tohuwabohus ruft Einer meinen Namen und streckt den Arm aus zur Stabübergabe.
Mario klickt ein, … „mach`s gut“, … und entschwindet durch die Gasse im prall gefüllten , Bierzelt.
Blick auf den Garmin, … meine Zeit um die 30 Min.
Jetzt im Fahrerlager 3 x 30 Min. Ausruhen, Essen, Trinken.
Sobald Mario wieder auf der Strecke ist, nehme ich Aufstellung in der Gasse und warte auf die nächste  Stabübergabe. So geht das über 24 Stunden. 




Warten in der Gasse auf die Stabübergabe
        ... bei Tag



Entlang der Strecke haben sich applaudierende Gruppen platziert, die dem Rennen seine besondere Würze geben. Mit Notstromaggregaten ausgerüstet, wird auch mitten im Wald rings um Kelheim gegrillt, campiert, genächtigt und das 24 Stunden-Rennen gefeiert.
Wer darüber die Nase rümpft, hat noch nie erlebt, wie wohltuend es sein kann,
nachts um 2 Uhr  von ACDCs „Highway to Hell“ in voller Dröhnung eine 15% ige Steigung
hochgepusht zu werden.
 


 ... und auch bei Nacht 
 
Ich habe mir das 24 Stunden Team-Erlebnis einfacher vorgestellt.
In meiner Wartezeit von ca. 90 Min. zu schlafen geht nicht.
Es bleibt nach Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme, dem Wechsel von nass geschwitzten Klamotten und einem Toilettengang gerade noch Zeit für ein power-nap von ca. 30 Min.,
mehr Dösen als Schlafen. 

Als Team haben wir uns vorgenommen, dass jeder mindestens 10 Runden fährt.
Leider haben 2 Fahrer unseres Teams nach 9 Runden aufgegeben,
damit war meine Motivation nach der 10. vollendeten Runde auch aufgebraucht.
Procedere und Energie hätten mir eine weitere Runde erlaubt, …
aber die wärmenden Sonnenstrahlen am Donauufer zu genießen,
ein frisch gezapftes Weißbier in der Hand, waren auch für mich zu verlockend. 

Abschließend möchte ich behaupten, wesentlich leichter 330km nonstop zu fahren,
als ein 24 Stunden Rennen im Team mit nur halb so vielen Kilometern - aber mit all den vielen Zwangspausen - zu bestehen, ... in dem mit jeder Runde das Rennen neu beginnt.  

Joachim.