Etwas spontan haben wir (Anna-Kathrin Maier & Rainer Bürkle) uns erst eine gute Woche vor dem Startschuss zur Velonale in München angemeldet, was gleichzeitig das erste Rennen für uns beide war.
Es sollte nach anfänglichen Schwierigkeiten ein voller Erfolg werden.
Um Stress zu vermeiden, sind wir bereits Samstag Mittag hier losgefahren und wollten gemütlich unsere Startunterlagen holen und dann noch die Strecke mit dem Rad besichtigen. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Erst nach fast fünf Stunden Autofahrt waren wir an der Münchener Messe angelangt und bekamen gerade noch so die Startunterlagen, obwohl der Stand schon abgebaut war. Dazu waren wir hungrig und nach dieser ewigen Autofahrt nicht gewillt, noch um halb acht die Strecke abzufahren.
Daher gabs eine Planänderung und wir fuhren mit dem Auto und den Fahrrädern im Kofferraum die Strecke ab und hielten gleich nach einem Italiener Ausschau, den wir auch schnell fanden. Gestärkt von einer guten Portion Pasta konnten wir dann bei einer Freundin (nochmal vielen Dank für die Übernachtung Anke!) übernachten, wobei wir uns noch die Zusammenfassung der Königsetappe der Tour de France als Einstimmung auf das Rennen anschauten.
Am nächsten Tag gings dann frühzeitig zum Messegelände, wo wir uns noch etwas warmfuhren um dann 15 Minuten vor dem Start im Startblock zu stehen. Spätestens jetzt wussten wir, dass das ein Rennen und keine gemütliche RTF wird; ernste Gesichter, kaum Gerede, volle Konzentration - und dazu ein pochendes Herz und eine große Dosis Adrenalin. Noch ein Abklatschen und dann ertönte die Startsirene!
Schon nach den wenigen hundert Metern wurde ein Tempo gefahren, dass wir beide so noch nie gefahren sind. Das Feld teilte sich sofort in zwei Gruppen, wobei ich versuchte in der ersten Gruppe mitzuhalten und Anna in der zweiten Gruppe. Bei einem brutalen Anfangstempo war das Diakonie-Duo aber schon nach 7km wieder vereint, da ich die hohe Speed nicht mitgehen konnte. In der zweiten Gruppe wurde es dann auch keine Kaffeefahrt bei Geschwindigkeiten von bis zu 50km/h, aber durch gutes Windschattenfahren und einer harmonisierenden Gruppe konnten wir mithalten.
Nach etwa der Hälfte des Rennens kristallisierte sich langsam heraus, dass es für Anna heute um den Sieg geht, da in der Spitzengruppe kein weiteres Mädel war. Somit war klar, dass jetzt Aufpassen und Taktieren angesagt war, damit keine der drei weiteren Mädels von der Gruppe wegspringt und gleichzeitig brauchte Anna eine gute Position fürs Finale. Als dann zwei Kilometer vor dem Ziel das Tempo in der Gruppe teilweise auf über 50 km/h stieg, hatte Anna aber den richtigen Riecher für das richtige Hinterrad und erarbeitete sich eine exzellente Position. Sie bog als erste Frau auf die Zielgerade ein und lies sich den Sieg auf den letzten Metern nicht mehr aus der Hand nehmen. Wenige Fahrer danach sprintete auch ich ins Ziel, und belegte in meiner Altersklasse Platz 14.
Für alle Teilnehmer gab es im Ziel eine Medaille, während es für Anna bei der Siegehrung noch eine kleine Trophäe gab: fast einen halben Meter hoch und 1,5 kg schwer!
Herzlichen Glückwunsch zum Sieg!
Spätestens im September gibts das nächste Rennen. Dann wieder im heimischen Stuttgart, wo die Jagd auf Siege hoffentlich weitergeht.