Bad Dürrheim, 27. – 29.09.2013: Nachdem
meine Motivation und somit auch die Form nach dem Dreiländergiro und Alb Extrem
bereits etwas abflachten, entschied ich mich Ende August noch ein persönliches
Highlight als Saisonabschluss zu setzen. Den Rothaus RiderMan hatte ich ohnehin
schon seit einiger Zeit im Auge.
Es sollte mein erstes Etappenrennen werden. Für die
Vorbereitung blieb noch ein Monat, nur leider konnte ich in dieser Zeit
niemanden mehr finden, der mit mir das Rennen in den Farben des DFRT bestreiten
wollte. Somit fuhr ich freitags alleine
aber bei bestem Spätsommer-Wetter nach Bad Dürrheim, um mich der ersten Herausforderung
(Einzelzeitfahren über 16 km / 200 hm) zu stellen.
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Da ich fast 3 Stunden nach dem ersten Starter von der Rampe
rollen sollte, war das Rennen schon in vollem Gange, als ich ankam. Auf dem
Parkplatz, saßen bereits einige Mitstreiter auf der Rolle, um sich warmzufahren
oder auszurollen. Ich schaute mir das Spektakel auf der Strecke erst mal ein
paar Minuten an, um mir klar zu machen, dass die Konkurrenz nichts dem Zufall
überlässt. Professionelle Ausstattung mit edler Zeitfahrmaschine, Scheibenrädern,
Zeitfahrhelm etc. war nicht unbedingt die Ausnahme. Und auch das
durchschnittliche Fitness-Level war erkennbar hoch.
Die Erklärung hierfür: Der RiderMan ist Teil des German
Cycling Cups – Deutschlands größter Jedermann-Rennserie. Hier machen
„Jedermänner/-frauen“ mit teils über 20.000 Jahreskilometern (auf dem Rad) den
Sieg unter sich aus. Sie sind in annähernd professionell ausgestatteten und
arbeitenden Teams wie „merkur-druck.com“ oder „Team Strassacker“ organisiert.
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Davon unbeirrt stieg ich um 16:43 Uhr auf die Startrampe.
Gerade auf den Kampf gegen die Uhr hatte ich mich schon besonders gefreut.
Leider bemerkte ich bereits beim Einfahren, dass sich die drei Tage unmittelbar
vor dem RiderMan negativ auf meine Leistung auswirken würden. Ich hatte mir eine
leichte Lebensmittelvergiftung mit den üblichen Folgen zugezogen und durfte
zudem aus Job-Gründen 3 Tage auf einer Messe verbringen – meist stehend und mit
dürftiger Ernährung.
Die letzten Zehn Sekunden wurden heruntergezählt und dann
ging es los. Volle Beschleunigung auf minimal abfallender Strecke. Doch der
weitere Verlauf war keineswegs flach. Insbesondere ein Anstieg mit ca. 90 hm,
der auf dem Hin- und Rückweg zu bezwingen war, kostete Körner. Leider fehlte
mir gerade hier der gewohnte Punch. Letztendlich konnte ich einen 34er Schnitt
ins Ziel retten.
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Samstags ging es dann auf die erste Etappe (92 km / 1.200
hm). Da es für die Meisten beim EZF besser lief, musste ich in den hinteren
Startblock. Ich fühlte mich wieder etwas besser und somit war das Motto
Angriff. Direkt nach dem Start versuchte ich möglichst viele Plätze gut zu
machen und nach dem ersten Anstieg bei Kilometer 3 in eine schnelle Gruppe zu
kommen.
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Dies gelang recht gut, wobei ich im Nachhinein etwas zu viel in das
Zufahren von Löchern investierte. Das Profil der Etappe war mit zahlreichen
Anstiegen gespickt – keiner besonders lang, aber teilweise um die 15 % steil.
Das Rennen wurde sehr intensiv gefahren und es galt gerade in den Anstiegen das
Hinterrad des Vordermanns zu halten, um in flacheren Passagen in der Gruppe
fahren zu können. Nachdem ich nach 60 km noch einen 34er Schnitt auf dem Tacho
hatte, bezahlte ich im letzten Renndrittel an den Steigungen dafür und musste
wieder einige Mitstreiter passieren lassen. Mit genau 3:01 Std. überquerte ich
schließlich den Zielstrich.
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Der Sonntag sollte abschließend mein bester Tag werden.
Trotz den ersten beiden Tagen fühlte ich mich zum Finale am stärksten. Somit
griff ich das Motto vom Vortag wieder auf. Die ersten 10 km waren flach und das
große Feld jagte konstant mit 50 km/h dahin, während ich mich versuchte nach
vorne zu arbeiten. Im Weiteren war die 3. Etappe (88 km / 1.000 hm) jedoch nur
unwesentlich leichter als der Samstag. Im Laufe des Rennens fand sich eine
größere Gruppe zusammen, die gut Tempo machte. Dieses konnte ich dann auch bis
zum Ende mitgehen und es reichte noch für eine Attacke aus der Gruppe am
letzten Anstieg. 70 Plätze besser platziert als am Vortag überquerte ich die
Ziellinie mit 2:37 Std.
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Fazit: Letztendlich steht ein Gesamtrang 307 zu Buche, was
immer noch einer Lehrstunde der starken Konkurrenz entspricht. Dennoch haben
die 3 Tage Spaß gemacht. Ein perfekt organisierter Event mit komplett
abgesperrten und abwechslungsreichen Strecken, guter Verpflegung und sogar Begleitfahrzeugen,
die einem bei Bedarf ein Ersatzlaufrad geben konnten. Zudem – für die
Jahreszeit nicht ganz selbstverständlich – 3 Tage bestes Rennrad-Wetter. Ich
denke, ich werde wieder kommen.
Daniel