Einige waren gegen kurz vor 5Uhr morgens am 1.Mai noch in der Disco unterwegs - ich saß da bereits im Auto und rollte in Richtung Frankfurt. Dort stand 4 Stunden später das Radrennen mit dem Beinamen "Rund um den Finanzplatz" auf dem Programm.
Die Fahrt lief ganz gut, so dass ich kurz vor 7Uhr schon dort war. Auf dem Parkplatz traf ich dann gleich Joachim und Doris und hab mit den beiden dann die Startunterlagen geholt. Ein Thema beim morgendlichen Plausch war natürlich das Wetter. Joachim hatte seine Infos von www.wetter.DE mit einer Regenwahrscheinlichkeit von 17%, ich hatte sie von www.wetter.COM - 70%. Zu dem Zeitpunkt hatte Petrus noch die 17%-Regenwürfel in der Hand. Eine halbe Stunde später hat er sich wohl die 70%-Teile geholt...
Na gut, Radsport ist ja immerhin ein Freiluftsport, da kann sowas passieren.
Die ersten Meter auf dem Rad waren dann auch nicht erfreulich, da mein Tacho streikte. Kurz überlegt, woran es liegen kann - in meinem Kopf sah ich dann eine Google-Suche vor mir (Tipp: Sigma und Rhein-Main eingeben). Damit waren die Rahmenbedingungen für ein schnelles Rennen nahezu perfekt:
- Regen
- keine Infos über Tempo, Strecke, Puls
- eine knallharte Strecke:
Aber da half kein Jammern - und meine gute Laune wollte ich mir eh nicht vermiesen lassen. Als es dann endlich losging, bin ich einfach mal nach Gefühl losgerauscht und hab nach Startnummern gesucht, die mit "A" oder ein "B" (die Markierung der ersten beiden Startblöcke) markiert waren. Zu meiner Zufriedenheit kamen die relativ schnell in Sicht. Das Tempo empfand ich am Anfang nicht allzu hoch, weshalb ich immer wieder versucht habe, ein paar Plätze weiter nach vorne zu fahren. In der Frankfurter Innenstadt war aber erstmal Aufpassen angesagt: Straßenbahnschienen (bei Nässe besonders delikat), enge Kurven, Gullideckel, wechselnder Asphalt...
Kurz vor der Steigung zum Feldberg ist Martin zu mir aufgeschlossen und an einem Bahngleissturz sind wir dann zu Stefan aufgeschlossen, der über den Gehweg dem Sturz noch ausweichen konnte. Ich hab leider irgendwo den Anschluss verpasst, mit den beiden in die Steigung reinzufahren, was doppelt ärgerlich war, weil in meiner Gruppe das Tempo etwas zu langsam war. Irgendwann bin ich dann weggefahren und hab mir ein gutes Hinterrad gesucht. Das hab ich dann auch gefunden, nur dem Kollegen hat das glaub nicht geschmeckt, weil der plötzlich ordentlich antrat. Aber da mir das Hinterrad immer noch gefiel, bin ich einfach mal hinterher. Wollte ja auch nicht die Zuschauer enttäuschen, die geklatscht und geschrien haben. Als dem (und mir dann auch) dann die Power für den Antritt weg war, kam mit einem guten Tempo eine 5er Gruppe vorbeigeprescht, an die wir beide uns natürlich dranhingen. So gings dann bis zur Passhöhe hoch und dann auch in die Abfahrt. Vor den Abfahrten hatte ich dann etwas Bammel, da meine Sicht nicht super war (auf deutsch gesagt: Beschissen! eine Kontaktlinse hing irgendwo noch an den Wimpern, die andere juckte und die Brille war innen und außen komplett nass) und die komplett nassen Straßen nicht für allerbeste Haftung garantieren. Dennoch kam ich mit den Bedingungen irgendwie am besten zurecht. Nach den Abfahrten war ich immer weit vor meiner Gruppe und hatte unten ein bisschen mehr Zeit zum Erholen. An den Gegenhügeln wurde mir aber klar, dass das Rennen ab jetzt ganz hart wird, weil die Kraft in den Beinen irgendwie verschwunden war
Nur wie lang war es da noch bis ins Ziel? Kilometeranzeigen gabs keine, mein Tacho ging nicht - naja, die Uhr ging immerhin! Da war es 11:05Uhr - Start war um 9:03Uhr; Nach Plan müsste ich so bis 12Uhr im Ziel sein -> Also noch ca. 50 Minuten fahren, was also noch so 30 bis 35km bedeuteten. Keine guten Aussichten. Eine gemeine Steigung brachte mir dann die Gewissheit, dass die Beine leer waren. Da war immerhin Stefan neben mir, mit dem ich mich bis zur Kuppe hochquälte. Warum eigentlich Stefan? Der war doch am Feldberg mit Martin irgendwo vor mir...ich muss ihn auf irgendeiner Abfahrt überholt haben ohne es zu bemerken. Das war dann wohl eine Mischung aus schlechter Sicht, jugendlichem Leichtsinn und einer guten Abfahrtechnik.
Als wir dann wieder aus dem Taunus rauskamen und wieder zurück in Richtung Eschborn rollten, kamen immer wieder schöne Gruppen zusammen, die gut harmonierten. Auf der Ebene konnte ich auch gut mittreten und mithelfen, dass das Tempo hoch blieb. Meine beiden Waden wollten mich da zwar etwas mit Krämpfen ärgern, aber die konnte ich erfolgreich abwehren. So gings dann mehr oder weniger gut und zügig Richtung Ziel - einen kleinen Aufreger gabs noch, als ich in einer Kurve hinter mir nur noch ein Kratzen und Scheuern auf dem Asphalt höre...unsere Gruppe war um einen Kameraden kleiner geworden.
Im Ziel war dann meine erste Frage nach dem Schnitt - der erste mit einem nicht-Sigma-Tacho sagt mir was von 36km/h. Geschafft!
Danach gings zum gemütlichen Teil über:
lecker Schmucker Pils - hat irgendeinen goldenen Preis gewonnen ;-)
das Profirennen wurde nebenher übertragen
Die Groove Generation hat gut gegruuuuft!
Falls jemand mein Rad putzen will, bitte melden!
Kleiner Nachtrag zu meiner schlechten Sicht: