Montag, 1. August 2011

Frankenwald-Radmarathon am 31.Juli.2011 in Stockheim

Foto
Die vollständig mit Schieferschindeln bedeckten schuppigen Dorfhäuser verbreiten ein tiefes, regennass glänzendes Schwarz. Eingesponnen stehen sie in einer in Nebel gehüllten Landschaft und entführen mich in eine zeitlose, menschenverlassene Welt. Auf der Hochfläche empfangen mich Duftspuren von Wildkräutern aus dem meterhohen Wiesenteppich. Im nahen Wald bilden die weißstämmigen Birkengewächse einen wunderbaren Kontrast zu den rot-orange-braunen Kiefern.
Solange die Bilder mich gefangen nehmen, bin ich abgelenkt.
Die Kälte überfällt mich beim Bergabfahren. Die von innen und außen nassen Klamotten kleben am Leib und lassen mich frösteln. Auf weiten Strecken schaffe ich es noch mir Wüstenwind zu suggerieren.
Das Wissen, dass es noch oft hügelan gehen wird und es dadurch immer wieder wärmer werden wird, tröstet. Mein heute zum ersten Mal getragenes Diakonieoutfit trocknet auf der ebenen 30 km-Passage, die für Erholung sorgt bei der 110 km Tour mit 1500 Hm.
Ganz fies war der 17% Anstieg fast am Ende, der vielleicht nur 300 m lang war, sich aber wie 1,5 km anfühlte.
Foto2
Später fand ich auf dem Festplatz die anderen vier Mitstreiter, die alle größere Strecken in Superzeiten gefahren waren.
Schade, dass es so kalt und teilweise nass war und die Organisatoren deswegen nicht den erwarteten Zulauf hatten (trotzdem waren es noch über 1000 Teilnehmer), den die Franken mit ihrer reizvollen Landschaft verdient hätten.

Angelika Schleicher