Der Pfarrer hält eine kurze Andacht.
Er spricht von Wegstrecken, … von Zielen, … von Ankunft …
und verflechtet sein Thema mit den Begriffen Gemeinschaftserleben, Rücksichtsnahme und Fairness.
Anschließend spricht der Bürgermeister.
Die Zuhörer lauschen interessiert.
Pfarrer und Bürgermeister scheinen mit der Größenordnung ihres Publikums
zufrieden zu sein und stören sich auch nicht daran, dass alle Anwesenden ihr „Arbeitsgerät“ mitgebracht haben.
Um 7.00 Uhr ertönt in Hohenems ein 1200-maliges Klicken,
kurz darauf noch einmal.
Die Radler sind mit den Pedalen verbunden, … das Rennen kann beginnen.
Die Aufwärmphase entfällt, … auf einer geraden Straße bewegen wir uns mit 43km/h auf Dornbirn zu, doch die Geschwindigkeit reduziert sich von selbst, … der erste Anstieg führt hinauf zum „Bödele“.
Völlig entspannt warten die Trikots samstags auf den Einsatz am nächsten Tag |
Vom Namen könnte man einen
leicht zu fahrenden Hügel erwarten, … nicht einen 8km langen Anstieg (auch
Losenpass genannt) mit einer durchschnittlichen Steigung von 8,6% und einigen
Rampen mit 12-14%. Die Strecke ist Uwe und mir nicht unbekannt, wir sind schon
vor 2 Jahren hier gestartet.
Sonntagmorgen 6.35 Uhr, ... nacheinander kommen 1200 Starter vom Frühstückstisch |
Im Bregenzerwald kommen wir
in Schwarzenberg an. Die Strecke führt weiter über Egg, Mellau, Au, durch
etliche Galerien und Tunnels (froh ist, wer Licht am Lenker hat) nach Schröcken
und zum Hochtannbergpass.
Von der Passhöhe führt eine
gut asphaltierte Straße nach Warth.An der dortigen Verpflegungsstelle warten die Veranstalter mit Salzstangen auf, eine gute Alternative zu dem sonstigen pappsüßen Angebot.
In meinem schweißnassen Trikot denke ich an das „weiße“ Warth und an klirrend kalte Wintertage beim Skifahren.
... und alle freuen sich auf einen sonnigen Renntag in den Vorarlberger Alpen |
Selbst im Sommer ist der Unterschied zwischen diesen beiden Orten deutlich, …
dort das verschlafene Warth, hier das mondäne Lech … und gerade mal 8 km auseinander.
Der anschließende Flexenpass hat keine besonderen Reize. Er verbindet Lech und Zürs mit dem Arlbergpass und dem Klostertal. Nennenswerte landschaftliche Ausblicke werden durch eine endlos lange Galerie verwehrt.
Eine rasante Abfahrt belohnt für den tristen Anstieg und schon bald mündet die Strecke in die Arlbergpass-Straße.
Verpflegungsstelle Flexenpasshöhe, ... der Eine labt sich an "Powerbar-Isodrinks" |
Bremsmanöver sind unumgänglich, … der Wechsel vom hellen Sonnenlicht,
zur Dunkelheit dieser „Höhlen“ ist hart.
Der Fahrbahnbelag ist griffig und es macht Spaß, diese Straße abwärts durch das Klostertal bis kurz vor Bludenz zu fahren. Für einen Schönwetter-Sonntag in den Alpen begegnet uns nur schwacher Verkehr, … der Hauptverkehrsstrom nutzt den großen Arlbergtunnel.
... der Andere begutachtet die Ausstattung seiner Konkurrenten |
In Ludesch teilt sich die Strecke in die 140km- und 160km-Distanz (über Furka- und Faschinajoch), … Uwe und ich entscheiden uns für die 140er.
Mit einer um 32 Minuten verbesserten Zeit gegenüber 2011 durchfahren wir den Zielbogen. An Platzierung bedeutet das für Uwe einen 272. Rang Gesamt
(142. Rang AK) und für mich einen 276. Rang Gesamt (23. Rang AK).