begann mit Gelächter.
Kommt doch der Martin mit einem überlangen Großraum-Sprinter an, mit Platz für 9 Personen und mindestens auch so vielen Rädern, …
dabei waren wir doch nur zu Dritt, … Stefan, Martin und ich.
Thomas, unser vierter „Neuseen-Racer“ wollte mit seinem Camping-Bus anreisen.
Auf der Autobahn, beim ersten SMS-Austausch zwischen Sprinter und Campingbus, stellten wir fest, dass wir – ohne uns zu verabreden – nur 2 km von einander entfernt, gen Osten unterwegs waren.
Im Täubchenweg, in einem von der Diakonie betriebenen Altenpflegeheim, sind wir von den Leipziger Diakonie-Radlern freudig begrüßt worden. Hier fanden wir auch Unterkunft.
Die von Heinz und Christfried initiierte Verbindung zwischen den Stuttgartern und den Leipzigern gibt es seit einer Einladung zum Bodensee-Marathon 2009 unsererseits.
Gegenbesuch von uns Fundracern in Leipzig zur Neuseen-Classics 2010 …
und weil es so schön war, dieses Jahr eben wieder.
Beim Stadtbummel durch die Leipziger Innenstadt wirkten wir Radler wohl etwas konsterniert, weil deplaziert, …
Tausende von schwarz gekleideten Menschen in den schrillsten Outfits umgaben uns, …
das Pfingsttreffen von Gossips aus ganz Europa war allgegenwärtig.
Bei der obligatorischen Pasta-Party am Abend in Lippendorf standen natürlich die Radler wieder im Vordergrund.
Noch einen schnellen Schlummertrunk downtown …
und schon träumten wir von den zu erwartenden Ereignissen des nächsten Tages.
Für unsere in Südwestdeutschland üblichen RTF-Startzeiten war der Beginn des Rennens
um 9 Uhr in Zwenkau relativ spät angesetzt.
Das übliche nervöse Aufstellen in unterschiedlichen Startblöcken, … schnell noch den Frühstückskaffee ausscheiden … und schon rollten ca. 5000 Räder über die Startschleife.
Die komplette Rennstrecke verlief über gesperrte Straßen, …
Autobahnen, Nebenstraßen, enge Ortsdurchfahrten, Kopfsteinpflasterstraßen.
In manchen Passagen wurden auf ebener Strecke in der Gruppe Geschwindigkeiten von über 50 km/h gefahren, … ich war öfters erstaunt, als ich während des Rennverlaufs zwischendurch auf meinen Tacho schaute, … und angeregt, durch das Flirren von Dutzenden getretener Ketten im Fahrtwind, einer angenehmen „musikähnlicher“ Geräuschkulisse.
Eine beklemmende Situation gab es für mich, als in einer uneinsichtigen, enger werdenden Kurve – die mit hoher Geschwindigkeit angefahren wurde – fünf Radler hinter und neben mir die Kurve nicht mehr schafften und geradeaus ins Roggenfeld fuhren. Ich selbst kam nach kritischem Bremsmanöver noch durch. Thomas - während des Rennens meist nur wenige Meter von mir entfernt – war plötzlich nicht mehr zu orten. Sollte er einer der Sturzopfer gewesen sein? Erst im Ziel sahen wir uns wieder, … Thomas etwas zerzaust und verdreckt, mit einer kleinen Blessur am Knie, …
seine Roggenfeld-Notlandung verlief unglaublich „sanft“ und er konnte sich beim Ausfahren im Kornfeld auf dem Sattel halten. Erst in den letzten Metern ist er gestürzt.
Mein Erstaunen quittierte er mit den Worten: „ … aufgrund meiner Mountainbike-Erfahrung.“
Bei einem Radeberger Bier und in Gesellschaft von den Leipziger Diakonie-Radlern,
spülten wir uns den Staub der Straße aus der Kehle und ließen den Pfingstsonntag ausklingen.
Martin chauffierte uns sicher wieder zurück ins Ländle.
Joachim.