Dienstag, 10. Juli 2012

Bericht zum Engadiner Radmarathon

Als Vorbereitung für den Ötztaler habe ich mich kurzfristig entschlossen mit den beiden Martins, Stefan und Achim den Engadiner Radmarathon in Angriff zu nehmen. Obwohl ich bei der Anmeldung ein paar Stunden zu spät dran war und eigentlich nicht mehr daran geglaubt hatte, einen Startplatz zu bekommen, hatte ich nach mehrmaligem Nachfragen bei dem Veranstalter noch Glück und bekam am Freitag einen Platz.


Bei bestem Wetter ging es dann um 7 Uhr in Zernez mit 1.500 weiteren Rennradlern los. Zu Anfang führte die Strecke gleich bergan Richtung Ova Spin bzw. Ofenpass und durch den Tunnel nach Livigno. Das Tempo war recht hoch und wir haben versucht, uns im Feld für die bevorstehenden Anstiege etwas zu schonen. Als erstes stand der Forcolapass an, welcher recht flüssig ging. Nach einer kurzen Abfahrt kam die Auffahrt zum Berninapass mit herrlicher Sicht auf den Cambrenagletscher. Inzwischen hat sich jedoch die Wetterlage ziemlich verschlechtert und ab der Abfahrt war Dauerregen angesagt. Nach rund 100km erreicht man wieder den Startort Zernez und wir mussten uns entscheiden, ob wir uns bei dem Wetter die lange Strecke noch antun.

Haben wir getan, zumindest Martin Hagmann und ich. Die Ü40 Fraktion hat sich dagegen für eine warme Dusche im Ziel entschieden. :-)

Wie sich herausstellen sollte, hatten wir mit dem Wetter doch noch Glück und ab der Auffahrt zum Flüelapass wurde es trocken und zunehmend besser. Die Auffahrt ist nicht ohne, zumindest haben sich meine Beine nicht richtig frisch angefühlt. Auf der Passhöhe haben wir eine kurze Pause eingelegt und uns mit Martins Bruder getroffen. Zeit für frischen Energienachschub blieb auch noch, bevor es abwärts nach Davos ging. Auf dem Weg zur Anfahrt des Albulapasses durch Davos konnten wir uns einer schnellen Truppe anschließen, so dass es recht flott voran ging.

Nach Flisur war dann aber Schluss mit lustig, der Anstieg zum Albula über Bergün ist recht steil und verlangt einem nochmals alles ab. Im unteren Teil mit durchschnittlich 10% (gefühlt mehr..) und rauhem Straßenbelag lief es nicht richtig rund. Nach ca. 12km kam zum Glück ein relativ flacher Abschnitt und hier konnte ich wieder Fahrt aufnehmen. Im oberen Teil glaubt man immer wieder, die Passhöhe bzw. das Hospiz zu erkennen, aber leider ging's nochmal um die Ecke, nochmal ein paar Kehren, der Anstieg zieht sich ganz schön in die Länge. Geschafft, die 21km von Filisur sind überwunden und ab jetzt bis ins Ziel geht es nur noch bergab. Martin konnte im Engadin wieder zu mir aufschließen und wir haben bis ins Ziel nochmal ganz gut Druck gemacht.


War ein schöner Marathon, tolle Pässe aber anstrengend und mit dem Wetter hatten wir zum Schluss doch noch Glück.

Micha


Bericht Martin: Den Engadin Radmarathon hatte ich schon länger geplant und ich freute mich auf die Fahrt, zumal sich die Wettervorhersage recht ordentlich anhörte. Wir hatten uns alle beim Start in Zernez in Block 3 getroffen und gingen den Marathon gleich recht flott an. Am Bernina Pass hatten die Anderen kurz angehalten um sich zu stärken. Ich bin weitergefahren, da ich noch genügend Proviant dabei hatte, ich wollte erst bei der nächsten Verpflegung anhalten. Nun ging es bergab Richtung Zernez wieder zum Startort. Inzwischen fing es zu regnen an und es sah auch nicht nach Besserung aus. Da ich bis Zernez recht nass geworden bin, hatte ich mich kurzerhand entschlossen, entgegen meinen ursprünglichen Vorsätzen, abzubrechen und somit nur die kleine Runde zu fahren. Kurz nach mir kam auch Stefan S. ins Ziel. Wir waren uns einig, dass es vernünftiger ist, nicht weiter zu fahren und haben uns mit unseren Frauen zum Kaffee verabredet. Mit der Zeit ist dann das Wetter immer besser geworden, so dass ich mir nicht mehr sicher war, ob ich nicht doch hätte weiter fahren sollen.  


Als dann Martin H. nach seiner Ankunft, er ist die große Runde gefahren, im Ziel meinte, die älteren Herren (Stefan und ich) wären vor dem bisschen Regen gleich ins Ziel geflüchtet, habe ich mich schon etwas über mich selber geärgert. .... Na warte, wir haben da jetzt wohl noch eine Rechnung offen. :-)

Martin G.