Donnerstag, 26. Juni 2014

Stoneman Trail 2. Tag

oder auch “Artgerechte Mountainbike Haltung”.

Der Blick 5:30 Uhr morgens von der Sillianer Hütte:
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Angesicht der Tatsache, dass etwa 20 Menschen in einem engen Matratzenlager  übernachteten, war es erstaunlich ruhig. Trotzdem schlief ich sehr leicht und wachte früh  auf. Martin und ich waren die Ersten beim Frühstück, dass es ab 6:30 Uhr gab. Eine Frühstücksportion waren 4 Scheiben frisch gebackenes Brot, Wurst, Käse Marmelade, Honig und Kaffee.
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Kurz nach 7:00 verließen wir die Sillianer Hütte und machten uns auf die zweite Etappe. Auf der ersten Etappe hatten wir ca. 3200 hm geschafft dadurch blieben uns für diesen Tag etwa 1600 hm übrig, das sollte machbar sein.
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Nach der Sillianer Hütte  folgt die berühmte Demut-Passage. Der Trial folgt dem Karnischen Grenzkamm und ist erst mal schwierig zu fahren und hat einige ausgesetzte Stellen. Oft mussten wir das Rad schieben oder hochtragen, bedingt durch den noch reichlich vorhandenen Schnee. Diesen Winter gab es sehr viel Schnee, so dass der Frühling in den Bergen lange Zeit brauchte um sich behaupten zu können. Richtig gehört, auf ca. 2500 Meter Höhe beginnt gerade der Frühling und dabei werden die Tage schon wieder kürzer.
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Durch unseren frühen Aufbruch waren die Schneefelder noch fest gefroren, so bekamen wir wenigstens keine nassen Füße.
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Die Demut-Passage hat einen ganz besonderen Reiz, man fühlt sich der Natur in ihrer Mächtigkeit sehr nahe. Das mag daran liegen, dass man keine Häuser Straßen oder sonstige Bauwerke sieht. Wir trafen auch auf keine Wanderer, aber dafür eine ganze Horde von Murmeltieren, welche sich über die Hügel tollten. Ab und zu gab ein Murmeltier-Wächter einen Pfiff ab, wenn die Mountainbiker zu nahe kamen.
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Am Passo Silvella befindet sich ein weiterer Checkpoint um das Band zu markieren. Ab hier ändert sich der Charakter der Strecke, es folgt eine schier unendliche Abfahrt bis nach Casamazzagno, die in unserem Fall aber durch einen Abschnitt mit umgestürzten Bäumen unterbrochen wurde.
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Unten Angekommen mussten wir “nur” noch die Auffahrt zu den Rotwandwiesen schaffen. Gefühlt war ich schon wieder in Sexten bei einem leckeren Kaiserschmarren. Der musste aber noch etwas warten. Ich weiß nicht ob es den schon geleisteten Höhenmetern geschuldet war oder ob es wirklich so war, mir kam es so vor, als ob die Auffahrten jedes Mal steiler wurden. So kämpften wir der letzten Steigung noch ca. 800 hm ab, bis uns dann ein langer Schotterweg, runter nach Sexten, zu unsern Ausgangsort zurückführte. Der Bremsscheibe ist dabei wohl schlecht geworden, sie war danach ganz blau.
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Egal, endlich konnte wir uns den ersehnten Kaiserschmarren genehmigen.
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Wenn ich mich zurückerinnere, kommt es mir vor, als wäre das Erlebte an einem anderen Ort in einer anderen Zeit geschehen, so etwa wie in einem Traum.
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Der Stoneman Trial ist ganz GROßES Kino, aber bitte nicht unterschätzen! Das betrifft besonders die Demut-Passage. Das kommt bei den sonstigen Beschreibungen etwas zu kurz. Die Sicherheitshinweise sollte man ernst nehmen, man befindet sich auch im Hochgebirge und teilweise führen die schmalen Pfade an ausgesetzten Stellen vorbei. Mag sein dass bedingt durch den Restschnee, die Strecke noch etwas anspruchsvoller geworden ist. Meine persönliche Meinung ist: Die Demut-Passage ist grandios, aber noch besser innerhalb einer Wanderung erlebbar, da man mit dem MTB durch die trage und schiebe Passagen und bedingt durch die notwendigen Konzentration beim Fahren die Schönheit nicht angemessen auf sich wirken lassen kann. Auch der Rest der Strecke fordert den ganzen Mountainbiker: technisch anspruchsvolle Trials, lange “flowige” Abfahrten, knackige Anstiege und das in einer wunderschönen Landschaft. Wem das noch nicht genug ist, kann man all das in einem Tag machen!
Ich kann mir gut vorstellen, den Stoneman nochmal zu machen, den Traum zu wiederholen. (Thomas)
Thomas und Martin
Stoneman Trail 1. Tag
Strava Aufzeichnung