Dienstag, 26. Juni 2012

Alb extrem 2012

Diakonie ist ...

... wenn man’s trotzdem macht!

Ich weiß, ein magerer Spruch für eine großartige Sache. Aber in diesem Jahr ist es mein Leitvers für Albextrem 2012. Und vielleicht mag auch der eine oder die andere aus unserem Fund Racing Team so gedacht haben, als er oder sie in die Pedale trat.

Vielleicht aus anderen Motiven.
Schmerzendes Knie zum Beispiel.
Oder Wolf fährt mit.
Oder die Frage nach dem Sinn und überhaupt.

Bei mir liegt der Fall in diesem Jahr etwas anders. Schmerzendes Knie, Wolf und ab Söhnstetten die Frage nach dem Sinn und überhaupt sowieso. Aber in diesem Jahr muss ich zum ersten Mal ohne Willi antreten.


Noch ist Christoph fit!
Willi? Mögt ihr fragen. Wer ist Willi?
Nur zwei Beschreibungen seien exemplarisch genannt:

1. Sein Lieblingswort ist „wunderbar“.
2. Er ist ein prima Windschatten.

Willis wunderbarer Windschatten. Der also fehlt mir.



Aber: Diakonie ist, wenn man’s trotzdem macht!
Außerdem habe ich am Samstagabend noch die Tageslosung für Sonntag memoriert. Ein Wort aus dem Buch Hiob (!!!): „Siehe, auch jetzt noch ist mein Zeuge im Himmel, und mein Fürsprecher ist in der Höhe.“ (16,19)

Das ist besser als jeder Windschatten, sage ich mir, und wage es nun zum vierten Mal, die Albextrem zu fahren. Wieder ein Jahr älter. Wieder zwei Kilo schwerer. Wieder drei Tausend Höhenmeter. Das sind die Konstanten.

Vor der Diakonie Verpflegungsstation

Und natürlich das Meer anderer Blau-Weißer aus dem Team, von dem man ein Teil sein darf.
Obligatorisch das Foto vor der Kirche.
Obligatorisch auch die Frage, mit der jede Unterhaltung beginnt. „Und? Trainiert?“

Christoph und Willi

Obligatorisch offenbar auch die Antwort: „So schlecht war’s noch nie!“
Ich wähne mich in Sicherheit: Alle schlecht trainiert. Alle wollen einfach nur durchkommen. Alle gleicher Stand.
Von wegen!


Ab Kilometer 60 fahren meine zwei Leidensgenossen Karin und Ottmar und ich allein durch Wald und Flur. (Fast) alle anderen haben vermutlich schon die wieder bestens ausgestattete Diakonie-Verpflegungsstation in Weiler o.H. hinter sich.






Ich unterscheide ab sofort also zwischen „Untrainierten“ und „ganz Untrainierten“. Untrainiert sind alle. Außer Karin, Ottmar und ich. Wir sind es ganz. Und das lassen wir uns auch nicht nehmen!
Wer hat, fragen wir stolz, die 15%-Attacke hoch nach Lauterburg ganz untrainiert überwunden? Wir drei.
Wer hat ganz untrainiert dem Gegenwind zwischen Hofstett-Emerbuch und Türkheim standgehalten? Wir drei.


Verdiente Pause

Wer kam ganz untrainiert nach zwölf Stunden ins Ziel?



Ottmar und Karin

Wir drei.
Das ist unser letzter Stolz! Lasst euch das gesagt sein, ihr „Untrainierten“!
Eben fällt mir noch eine dritte Kategorie ein: die „wirklich Untrainierten“. Das sind die, die in diesem Jahr nicht mitgefahren sind. Wir haben euch vermisst! Euch allen sei Mut machend gesagt: Fahrt nächstes Jahr ruhig wieder mit! Denn, wie gesagt, alle Untrainierten sind ins Ziel gekommen. Die einen früh, die anderen spät. Aber alle glücklich. Extrem glücklich:

Dass „der Fürsprecher in der Höhe“ einmal mehr die Kraft und die Geduld gab, das Extreme zu bewältigen.
Dass ER uns ein traumhaftes Wetter bei angenehmsten Temperaturen geschenkt hat. Dass ER sogar zuletzt noch kühlendes Nass auf die „ganz Untrainierten“ hat regnen lassen.
Wunderbar! Wirklich! Und wahrhaftig!

Nicht nur deshalb wird sich wohl mein Leitvers für die Albextrem 2012 auch ins nächste Jahr hinüber retten lassen. Bis zur nächsten Anmeldung zur Albextrem 2013.

Denn: Diakonie ist, wenn man’s trotzdem macht!

Christoph Wiborg