Die Tour-TransAlp ist ein absolutes Highlight im
Jedermann Rennsportkalender, wie jedes Jahr musste man schnell sein um überhaupt
einen der begehrten Team-Startplätze zu ergattern. Monatelang hat man dann
dieses Ziel vor Augen und versucht sich optimal darauf vorzubereiten.
Entsprechend nervös ist man dann am vor dem Start.
Da es für mich die 2.
TransAlp war, ging ich dieses mal entspannter ins Rennen. Doch kaum ist die 1.
Etappe gestartet, dann geht der Pulsschlag an den Anschlag. Ich hatte das
Gefühl, die anderen fahren wie entfesselt. Wir drei starteten gemeinsam in der
2. Startgruppe, so konnten wir im flachen Startabschnitt das Führungsfahrzeug
bis nach der Grenze Österreichs vor uns sehen. Nachdem wir bei Sonnenschein in
Sonthofen gestartet waren, fuhren wir nun direkt in das schlechte Wetter hinein.
Die Straßen waren nass und es nieselte, am Hochtannbergpaß fuhren wir dann in
eine richtig neblige Waschküche, die Gläser beschlugen sodass man besser ohne
Brille fuhr. Ich Ziel war ich sehr erleichtert, dass ich die erste Etappe ohne
Probleme überstanden hatte.
Die zweite Etappe wurde wegen Schneefall
abgesagt. Ich packte mich warm ein (4 Lagen) und wir fuhren neutralisiert von
St. Anton nach Imst.
Am dritten Tag war wieder Regen angesagt und so musste ich
wieder die komplette Regenausrüstung mitnehmen. Gleich am ersten Anstieg waren
die Straßen nass und es regnete wieder. Richtung Schweiz wurde das Wetter dann
besser und es kam die Sonne heraus.
Am vierten Tag stand die schwerste
Etappe mit 4000hm über das Stilfser Joch an. Da Martin am Vortag einen Defekt und dadurch viel Zeit verloren hatte, starteten wir gemeinsam. Über den
Ofenpass bis St. Maria wurde die Etappe neutralisiert gefahren, bis zum Fuße des
Stilfer Jochs fuhr ich gemeinsam mit meinem Teamkollegen Peter. So eine lange
Steigung von 1800hm fährt jeder besser in seinem eigenen Tempo, ich ging die
Steigung mit gleichmäßigen Tempo an. Es geht einem jedesmal das Radfahrerherz
auf wenn man aus dem Waldstück herausfährt und die restlichen Kehren bis zur
Passhöhe vor sich sieht. Ich konnte mein Tempo gut halten, doch in den letzten
Kehren merkt man schon deutlich, wie durch die sauerstoffarme Luft, die
Geschwindigkeit immer mehr absinkt. Kurz vor der Passhöhe fing es dann zu
schneien an. Auf den langen Arbeit wurde es dann ganz schön kalt, und ich freute
mich, als es dann im Tal wieder ein bisschen wärmer wurde.
Der fünfte Tag
begann mit frostigen Temperaturen aber herrlichem Sonnenschein. Heute sollte der
Mortirolo mit seinen steilen Rampen bezwungen werden, ich hatte keine guten
Erinnerungen an diesen Pass. Vor 2 Jahren mussten wir ihn bei großer Hitze fahren.
Ich hatte deshalb ein 32-er Ritzel montiert um ihn flüssiger hochfahren zu
können. Zum Glück war es dann nicht so heiß, und ich konnte mit wesentlich
weniger Schweißverlust den Pass bezwingen. Es folgte dann eine enge schnelle
Abfahrt auf der dann unter anderem die Führenden der Masterswertung stürzten und
das Rennen aufgeben mussten. Ich hatte vor der Abfahrt meine Beinlinge und
Überschuhe nicht angezogen und war dann im Tal total ausgekühlt. Da nun aber
eine Pass Ankunft auf dem Programm stand, wurde mir bald wieder warm.
Nun waren
die größten Schwierigkeiten der Trans Alp geschafft und ich freute mich sich
schon auf die Ankunft in Arco am Gardasee.
Am sechsten Tag stand nun aber die
längste Etappe des diesjährigen Trans Alp an. Das Wetter war wieder schlecht,
sodass sich die Veranstalter entschieden am Passo Tonale warme Suppe und Tee
auszuschenken. Die lange Abfahrt vom Tonale war sehr kalt, ich war daher sehr
froh, das ich wieder warme Sachen dabei hatte. Zum Glück war der Regen nicht
sehr stark und ich wurde mehr von unten als von oben nass. Die Zeitnahme erfolgte
dieses mal auf der Kalterer Höhe und so konnte ich die letzten 9km ins Ziel
locker ausrollen.
Es hat mich sehr gefreut das Martin und Stefan am letzten
Tag zu mir in den Startblock kamen und wir die letzte Etappe gemeinsam fuhren. Zu
Beginn im Flachstück machte meine Teamkollege Peter die Pace und wir konnten
gleich viele Plätze gutmachen. Am Fuße des 1. Anstiegs verabschiedeten wir uns
von Peter und fuhren gemeinsam die beiden letzten Anstiege bis ins Ziel.
Im
Ziel angekommen, fällt dann die ganze Anspannung von einem ab und man ist
einfach nur glücklich und erleichtert, dass man es wieder geschafft hat. Ich
konnte diese TransAlp trotz des schlechten Wetters viel mehr "genießen", da ich
durch die tiefen Temperaturen besser regenerieren konnte. Die gewerteten 6
Etappen konnte ich mit einer Gesamtzeit von 30:12 Stunden
beenden.
Besonders bedanken möchte ich mich bei Heinz, der mich immer
wieder freudestrahlend am Start verabschiedet und im Ziel geduldig erwartet hat.
Achim