„Aus den
Alpen
zurück können wir Einiges erzählen über das Abenteuer
Rennrad-Transalp:
Am ersten Tag ist Stefan noch frisch |
Nach nervösem Start in Sonthofen und schneller Fahrt nach St. Anton fiel die zweite von geplanten 7 Etappen dem Schnee auf den drei vorgesehenen Pässen zum Opfer. Wir sind Montag neutralisiert die 50 km in den nächsten Etappenort Imst gerollt.
Das sagt schon das
meiste über´s Wetter vergangene Woche: sehr
kühl bis saukalt und oft feucht bis nass, nur am letzten Tag schien meistens die
Sonne, zwischen 13° und 23° sind für den Gardasee aber auch nicht gerade üppig.
Der letzte steile Stich vor Kaltern |
Gottseidank haben wir es ohne Erkältung durch gestanden, und unseren Hintern tat die Kühle auch eher gut. Ich weiß nicht, wie viele Hektoliter wir mehr zu trinken gebraucht hätten, wäre das Rennen
eine Woche früher gewesen. Wie immer also: es hat alles sein Gutes, wenn man es sehen will oder kann… Aber z. B. die 50km-Abfahrt vom Tonnale-Pass bei 5° C. und Regen
war richtig brutal, Gott, haben wir gefroren!
Wir
sind gut und nur mit
kleineren Remplern heil durch gekommen; es gab gleich am ersten Tag einen
Toten und einen Schwerverletzten und jeden Tag wurden die Schrammen mehr, die
man bei den Mitradlern gesehen hat. Einzelne
Abfahrten wie die vom Passo di Guspessa sind
aber auch echt kriminell, bis 20% steil, eng,
schlechter Belag, unübersichtlich, kein Wunder, dass
da alle paar Meter jemand lag oder im Wald stand.
Dieses Trikot ist hart erarbeitet! |
Martin und ich hatten
einen guten Start, aber am zweiten Wertungstag schlug die Technik zu: bei Martin
klemmte der Freilauf. Weil immer der Langsamere im Team gewertet wird und er
eine Stunde auf Material warten musste, stürzten wir im Ranking bei den Grand
Masters von 36 auf 90 ab (von 138 Teams in dieser AK; Gesamtrang 220 auf 548).
Dann folgte die Aufholjagd und unsere stärkste
Leistung: die drei letzten Pässe der vierten Etappe mit fast 4000hm (http://www.tour-transalp.de/de/strecke/zernez-livigno/ ) sind wir sehr flott gefahren und so lagen wir abends
wieder auf dem 204. Gesamtrang. Das brachte uns für einen Tag das Trikot des
aktivsten Teams: http://fundracingteam.blogspot.de/2013/06/auf-dem-podium.html
Weil die folgenden
Etappen auch alle nicht von Pappe waren, rutschten wir im Gesamtklassement zwar
wieder leicht ab, verbesserten uns aber jeden Tag in der AK; zum Schluss hatten wir
den 33. Platz erreicht, auf den wir unter den Bedingungen echt stolz sein können.
Die gewerteten 736km
haben wir in 30:01 Std. abgespult, das ist ein knapp 26er Schnitt im Hochgebirge
(brutto, ohne
Pausen wäre es noch etwas schneller).
Wegen der
aufmerksamen –aber auch anspruchsvollen- Begleitung durch unseren Teamchef
konnten wir uns auf´s Radfahren konzentrieren und über die Woche meistens gut erholen.
Stefan und Achim im Ziel in Arco |
Die Fahrt
nach Arco am letzten Tag haben wir dann
über die 100km und 1.600 hm nochmal schneller als mit 31km/h hinter uns
gebracht.
Ob wir´s nochmal machen? Am Sonntag
gefragt sicher nicht (zu stressig und gefährlich, immer dieser künstliche Hype), aber wer weiß, wie
wir morgen denken…
Stefan“
Nachtrag
Martin:
Bei mir war es das 2te Transalp-Rennen das ich jetzt durchgestanden habe - mit etwas anderen Eindrücken wie beim ersten mal. Erleichtert sind wir vor allem, dass es bei uns keine Stürze oder sonstige Verletzung gegeben hat, vor allem in Hinblick auf den Todesfall bei der ersten Etappe. Ich denke noch jetzt mit Schaudern daran.
Bei mir war es das 2te Transalp-Rennen das ich jetzt durchgestanden habe - mit etwas anderen Eindrücken wie beim ersten mal. Erleichtert sind wir vor allem, dass es bei uns keine Stürze oder sonstige Verletzung gegeben hat, vor allem in Hinblick auf den Todesfall bei der ersten Etappe. Ich denke noch jetzt mit Schaudern daran.
Martin im Ziel |
Selber kann ich es noch kaum fassen, dass ich nach meiner Operation und dem anschließenden minimalen Trainingsaufwand doch noch so gut fahren konnte. Auch bei Stefan möchte ich mich bedanken - ich finde wir haben richtig gut harmoniert - ist bei so einer Strapaze auf engstem Raum auch nicht selbstverständlich. Zum guten Schluss auch meinem Vater Heinz, der uns immer wieder motiviert und jeden Abend die Berichte geschrieben hat.
Sportliche
Grüße an alle
Martin