Montag, 24. August 2009

Radwanderfreizeit im Süden Frankreichs

Zehn Radler und Radlerinnen aus Tuttlingen und Umgebung genossen eine Woche lang den Süden Frankreichs. Bei dieser 11. Radwanderfreizeit des Evang. Kirchenbezirks, geleitet von Dekan Morlock, wurden insgesamt mehr als 500 Kilometer und 8000 Höhenmeter zurückgelegt. Die erste Etappe startete südlich von Grenoble am Fuß des Ecrins-Massivs und führte zum Lac der Serre-Poncon, dem zweitgrößten Stausee in Frankreich. Zum massenhaften Wasser der Durance kam an diesem Tag auch noch die Nässe von oben! Zum Glück blieb es der einzige Regentag der ganzen Tour! Mehrere kleine Pässe auf dem Übergang ins Ubaye-Tal stimmten am zweiten Tag auf den folgenden Höhepunkt ein: die dritte Etappe führte nämlich auf den 2250 m hohen Col d’Allos, einen klassischen Pass der Tour-de-France. Die über 50 Kilometer lange Abfahrt folgte dem dort entspringenden Verdon und seinen ersten, türkisfarbenen Stauseen bis Castellane. Dann das absolute Highlight: die vierte Etappe balancierte an den Abgründen des Verdon-Canyons entlang der linken Uferseite, immer wieder mit atemberaubenden Ausblicken auf den fast 1000 Meter tiefer fließenden Fluss. Ein kurzes Bad im Lac de St. Croix entschädigte für die Hitzeschlacht dieser schönsten aber anstrengenden Etappe. Am fünften Tag stand der Wechsel vom Naturpark des Verdons in die Berge des Luberons auf dem Programm. Von weitem grüßte schon der Mont Ventoux mit seinem weißen Gipfel (er war Ziel der letztjährigen Tour!). Nach der Überquerung des Durance-Tals ging es in der größten Mittagshitze hinauf ins mittelalterliche Städtchen Forcalquier mit malerischer Altstadt und buntem Markt. Abends zur Belohnung ein französisches 3-Gänge-Menue – zugleich die Grundlage für die folgende „Marathon-Etappe". Zuerst musste der Montagne de Lure bezwungen werden, mit 1803 m nur wenig niedriger als der Mont Ventoux. In rasender Fahrt wurde die Festungsstadt Sisteron erreicht, das - zum Glück an diesem heißen Tag - mit einem kühlen Badesee an der Durance aufwartete. Begleitet von Blitz und Donner traf die Radlergruppe schließlich nach 105 Kilometer und mehr als 1500 Höhenmeter in Curbans, mitten von riesigen Apfelplantagen, ein. Die Schlussetappe führte von der Durance hinüber ins Tal der Buech und über den Col du Festre (1440 m ü.M.) zurück an den Lac du Sautet. Herrliche Naturlandschaften, das Radeln auf einsamen Bergstraßen, schön gelegene Campingplätze – auch diese Tour mit ihrer guten Gemeinschaft und vielen eindrücklichen Erlebnissen wird lange in Erinnerung bleiben.